Ab heute sehen meine Karten etwas anders aus. Warum? Weil ich durch die Umstände bedingt die Gelegenheit habe, ein kleines Experiment zu starten, durch das ich mich quasi wieder dorthin zurückbegebe, wo alles begonnen hat.
Hintergrund ist, dass ich mein Knie operieren lassen muss, und da ich diesen Eingriff nicht irgendwen durchführen lasse, sondern den Arzt mit Bedacht ausgewählt habe, habe ich den Eingriff nicht bei mir in Berlin, sondern bei meinen Eltern in Aachen durchführen lassen.
Zu diesem Zweck bin ich nach Aachen gereist. Natürlich bin ich nach dem Eingriff erst mal eine gewisse Zeit ‚out of order‘ und habe Zeit im Überfluss, aber natürlich nichts zum Basteln.
Deshalb habe ich mir eine Art ‚Überlebenspaket‘ zusammengestellt und habe beschlossen, bei der Gelegenheit mal der Stunde null nachzuspüren: eine Zeit, in der man noch sehr wenig Sachen zum Basteln hatte, und mit dem gebastelt hat, was man hatte.
Und das sind die Sachen, für die ich mich entschieden habe:
Zwei Stempelsets, mit denen man verschiedene Grüße zusammenstellen, verschiedene Sachen zum Kleben, verschiedene Stempelblöcke und meine Schrubbelkiste, und natürlich Handwerkszeug wie Lineal, Schere, Cuttermesser, Pinzette, verschiedene Klebemittel etc.
Man nutzt jeden Tag die praktischen Sachen von Stampin Up, die einem hilfreiche Dienste leisten, und vergisst ganz, dass es auch mal Zeiten gab, in denen es ohne ging!
Dann habe ich einen kleinen Ausflüg über die Grenze nach Holland gemacht und habe Action in Vaals einen kleinen Besuch abgestattet, und habe ein bisschen Bastelmaterial eingekauft:
Zwei Sets mit Metallic-Papier mit Leinenstruktur in unterschiedlichen Farbzusammenstellungen, Blöcke mit unterschiedlichen Papierarten (da ist Glitzerpapier drin, Metallic-Folien, Hologrammpapier und Cardstock in unterschiedlichen Farbschattierungen), und drei Blöcke mit Designerpapier…
Und natürlich etwas ‚Bling-bling‘ wie Straßsteine, Halbperlen und Washi-Tape. Dann habe ich noch drei Packungen mit Kartenrohlingen und Umschlägen gekauft, denn irgendwo muss die Kunst ja drauf, nicht wahr?
Und dann habe ich losgelegt. Zuerst war es schon echt eine Herausforderung – normalerweise ist meine Vorgehensweise ja so, dass ich eine Idee im Kopf habe, und dann aufstehe und mir die Sachen zusammensuche, die ich benötige, um meine Idee umzusetzen.
Diesmal ging es andersherum: ich saß vor den Sachen, die mir zur Verfügung stehen, und musste damit was gestalten! Aber mit der Zeit hatte ich wirklich Spaß daran, den Spieß umzudrehen und mir mit dem vorhandenen Material etwas schönes einfallen zu lassen 🙂
Und das ist die erste Karte, die entstanden ist:
Gut, der Spruch ist ein wenig schief, aber ich habe ja auch keine Stempelhilfe hier, die mich beim geraden Stempeln unterstützt. Und hier geht es ja auch darum, aus wenig was ansprechendes zu machen, nicht wahr?
Diese erste Karte und den Spruch habe ich im übrigen meiner Schwester gewidmet, die seit kurzem weiß, dass sie an einer unheilbaren Krebserkrankung leidet. Ich vermute, ihr werdet in der nächsten Zeit öfter mal Karten zu sehen bekommen, die dazu da sind, Menschen Mut zu machen – dann das braucht sie in dieser schweren Zeit am meisten!
Verwendete Materialien:
Beerenfarbener Kartenrohling von Made by ME, Designerpapier von CRAFT sensations, Metallicpapier in Pink aus dem Set Mixed media von Action, Metallicpapier mit Leinenstruktur von CRAFT sensations, Stempel von Stampin Up aus den Sets „Du bist…“ und „Grüße voller Sonnenschein“, schwarzes Stempelkissen von Memento, blaues Stempelkissen von Tchibo, Glitzerstein von Made by ME